Hier lagen noch 2 Linksys-Router herum (WRT54GL v1.1 & WRT54GS v4), bei denen ein Firmware-Update schief gegangen ist.
Eigentlich war es nicht nötig, die zu reparieren, weil mein ASUS WL-500g Deluxe einwandfrei unter Open-WRT läuft.
Aber aus Spaß an der Freude muss man damit ja mal herumspielen.

Die Methode, irgendwelche Pins kurz zu schließen, hat mir stark missfallen.
Ein JTAG-Kabel ist da wohl die bessere Methode und auch nicht wesentlich aufwändiger/teurer.

Genauere Erklärungen zu den Pinbelegungen bzw. der Arbeitsschritte werden hier nicht beschrieben.
Dafür gibt es genug andere schöne Seiten im Internet und ich will mich hier ja auch nicht
mit fremden Federn schmücken sondern nur ein paar Ergänzungen kund tun.

Eine sehr schöne Seite ist zum Beispiel diese hier, da werden alle Schritte gut erklärt:

JTAG-Kabel zurechtstricken

Da ich so was gerne sofort mache, wenn ich auf die Idee gekommen bin, und nicht erst lange auf bestellte Teile warten möchte,
musste ich mir in Ermangelung eines 12-poligen Steckers das Ding selber stricken.
Dazu habe ich aus einem alten Computergehäuse die LED-/Lautsprecherstecker abgeschnitten.
Da nicht alle Pins der JTAG-Schnittstelle im Router belegt sind, reichten 2 LED-Stecker und der für den Lautsprecher.





Um die Stecker asymmetrisch anordnen zu können, wurden sie auf eine Steckerleiste gesteckt, damit die Form passt.
Einfach alles zusammenlöten und mit Schrumpfschlauch zusammenhalten
(etwas Kleber zum Fixieren wäre sicherlich auch nicht schlecht):



Ein altes Kabel, um ein CD-Laufwerk mit der Soundkarte zu verbinden, wäre eine weitere Möglichkeit.
Zuerst wollte ich einen IDE-Stecker nehmen. Würde auch gehen, hängt aber ziemlich über.



Eine 25-polige SUB-D Buchse braucht man dann aber schon.
Hier würde ich davon abraten, das Ganze mit Drahtbrücken direkt in den Computer zu stöpseln.

Probleme beim Flashen

Leider hat mein Rechner keinen Parallel-Port. Mit den beiden IBM Thinkpads (600E und A20p) lief es nicht.
An einem Rechner mit ASUS-Mainboard ging es dann zum Glück (allerdings nur ohne Verlängerungskabel).

Für das Flashen & Auslesen musste ich immer die /noemw-Option nehmen, ohne ging es nicht.
Wieso und warum, weiß ich nicht - und habe auch gar nicht versucht, es herauszufinden.

Netzteil für den WRT54G

Das Netzteil des Linksys WRT54G/GL/GS hat eigentlich 12V/1000mA,
ich hatte aber aus Versehen das von meiner Fonera mit 5V/2A genutzt - komischerweise funktionierte es auch damit einwandfrei.
Nachdem ich den Fehler entdeckt hatte, habe ich natürlich das richtige Netzteil genommen,
aber da waren beide Router schon erfolgreich mit neuer Firmware versorgt.

Einbau einer SD-Karte

Wenn man schon am herumlöten und der Router sowieso offen ist, kann man ja auch gleich noch mehr einbauen.
Also musste noch eine SD-Karte rein. Ein SD-Card Reader war zum Glück noch im Bestand.
Auch hierfür gibt es schöne Anleitungen im Netz. Trotzdem habe ich ein paar Bilder gemacht,
weil diese in einigen Erklärungen fehlten bzw. nicht mehr erreichbar waren.

GPIO 2 & 3 kommen an Pin 2 & 5 der SD-Card:


GPIO 7 & 4 kommen an Pin 1 & 7 der SD-Card:


3,3V & GND kommen an Pin 4 & 3;6 der SD-Card:


Nach dem Einbau und dem Aktivieren der SD/MMC Unterstützung in DD-WRT blinkte zwar alles schön am Router,
er brauchte aber Ewigkeiten zum booten. Das soll normal sein, da die SD-Karte erstmal formatiert werden muss.
Trotzdem war es bei mit nicht erfolgreich.

Ein Durchmessen der GPIO-Pins irritierte mich zwar, da bei GPIO 2 und GPIO 4 jeweils
die weiße LED am blinken war (was wohl normal ist und keine Besorgnis erregen muss),
zeigte mir aber, dass ich korrekt gelötet haben dürfte.

Die GPIO-Pins können mit

while true; do gpio disable X; sleep 1; gpio enable X; sleep 1; done


durchgemessen werden, wobei X für die Portnummer steht.

Im Menü von DD-WRT stand unter MMC/SD-Karten-Unterstützung unter Total / free Size ein Wert von 2,816.00 KB / 0.
Das Problem war im Endeffekt, dass der Router die Karte nicht mit einem Dateisystem ausrüsten konnte.

Damit die Karte überhaupt erstmal wieder lesbar war, habe ich sie mit dem Panasonic SD formatter bearbeitet.
Anschließend habe ich ein Knoppix auf meinem Rechner gebootet, mit fdisk eine Partition und mit mkfs.ext2
ein Dateisystem angelegt - und schwupps, lief die Karte auch im Router.

Die SD-Karte mit dem Router zu formatieren, kann man vergessen.
Die Tools dafür lassen sich nicht installieren, bzw. sie würden nicht korrekt laufen und abstürzen.